Monsieur Claude
und sein Leben
1840-1926
Monsieur Claude
und sein Leben
1840-1926
1840 wird Claude Monet in Paris als Sohn eines Kolonialwarenhändlers geboren. Seine Jugend verbringt er in der Hafenstadt Le Havre. Im Alter von 15 wird Monet bereits als Karikaturist bekannt. Dem siebenjährigen Wehrdienst in Algerien entkommt er nach zwei Jahren durch die Bezahlung eines Ersatzmannes. So kehrt er nach Le Havre zurück, wo seine Tante ihn dazu ermutigt Kunst zu studieren. Bis zum Tod seines Vaters 1971 lebt Monet von der Unterstützung seiner Familie. Während seines Studiums in Pariser Ateliers trifft er seine späteren Freunde Auguste Renoir, Alfred Sisley und Frédéric Bazille.
1867 bringt Camille Doncieux, Monet Geliebte und Modell, den gemeinsamen Sohn Jean zur Welt. Beide sind stark in Monets Gemälden vertreten. 1870 heiraten die beiden und flüchten nach London, um der Einberufung zum Deutsch-Französischen Krieg zu entkommen. Er ist fasziniert vom Dunst, Rauch und Nebel der Stadt
an der Themse und studiert das Werk John Constables und William Turners. In London entstehen viele Gemälde von der Themse.
1871 kehrt Monet über die Niederlande zurück nach Frankreich, wo er sich für sieben Jahre in Argenleuil, einem an der Seine gelegenen Vorort von Paris, niederlässt. Er bildet dort mit den Künstlern Pisaro, Bazille, Renoir und Sisley eine Künstler Gemeinschaft. Argenleuil wird zur Geburtsstätte des Impressionismus und Monet zum ungekrönten Haupt der Impressionisten.
1874 wird in Paris zum ersten Mal Monets „Impression, Sonnenaufgang“ ausgestellt, welches später der Namensgeber für den Impressionismus wurde. Diesen Spottnamen erhalten die Künstler anlässlich der ersten gemeinsamen Gruppenausstellung wegen ihrer skizzenhaften Stimmungsmalerei. Wegen drückender Schulden übersiedelt Monet mit seiner Familie nach Vetheuli, einem abgeschiedenen Dorf an der Seine. Ende der 1870er lebt er mit seiner Familie sowie mit Alice Hoschede und ihren Kindern in Vetheuil.
1887 gebärt Camille ihren zweiten Sohn Michel.
1889 stirbt Camille nach schwerer Krankheit. Dieses Ereignis verändert Monets Malstil. Er fokussiert sich immer mehr auf den Fluss und die Einflüsse der Umgebung.
Alice Moschede, die Frau von Monets einstigem Förderer, zieht nach dem Bankrott ihres Mannes mit ihren sechs Kindern zu Monet. 1892 – nach dem Tod ihres Mannes – heiraten sie und suchen sich gemeinsam ein Haus in Giverny. Das Anwesen wird zu Monets wichtigster Inspirationsquelle. Er selbst nannte seinen Garten in Giverny sein größtes Kunstwerk.
In den 1890er Jahren schafft Monet jene großen Serien, die ihm endlich Erfolg und Ruhm einbringen: die Landschaften der Creuse, die Heuschober und die Kathedrale von Rouen. Seine Leidenschaft gilt jedoch weiterhin der Malerei in seinem Garten in Giverny, den er laufend vergrößert. Diese Bilder verraten nichts von den persönlichen Schicksalsschlägen Monets. Vom Tod seiner Stieftochter 1899, seiner zweiten Frau Alice 1911 und seines ersten Sohnes Jean 1914. Auch die schweren Staatskrisen Frankreichs, selbst der Erste Weltkrieg, schlagen sich nicht in Monets Spätwerk nieder. Längst gilt er als lebende Legende und nationales Monument Frankreichs. Schwer sehbehindert durch einen Grauen Star taucht Monet in den letzten Lebensjahren seine Bilder in eine spätherbstliche Farbwelt. Diese düsteren, teils abstrakten Gemälde werden erst nach Monets Tod 1926 bekannt